Utas erster Motorradkurs
Utas Kurventraining

Alles fing im Oktober 1994 an. Als damals 15jähriger hatte ich mir für die Herbstferien etwas Besonderes vorgenommen: ich holte den alten Motorroller meines Vaters (IWL Berlin, Baujahr 1962) aus seinem damals fast 20jährigen Winterschlaf! Über die Schulferien hinaus hatte ich mir als Ziel gesetzt, den alten Berlin wieder fahrbereit zu machen. Tatkräftig unterstützt wurde ich von meinem Vater, der neben so manch alter Bikergeschichte aus seinen Jugendjahren auch noch zahlreiche Handgriffe sicher beherrschte.

Der weitere Weg führte mich dann nie weg von den IWL-Rollern, im Gegenteil. Allerdings erwachte in mir eine leidenschaftliche Begeisterung auch für die MZ-Motorräder. Schon Anfang 1995 hatte ich ein paar davon auf dem elterlichen Hof stehen. Zwei Jahre vor dem entsprechenden Führerschein begannen schon die Arbeiten an der zukünftigen Maschine – eine TS 250/1.

Hardy und Beate



In den Folgejahren wurde ich stolzer Besitzer von immer mehr MZs. Ich kam zu dem Punkt, dass der Platz nicht mehr ausreichte. Da musste die Entscheidung für einen Motorrad­schuppen fallen, der 1997 errichtet wurde. Darüber hinaus entschied ich mich aber auch, nicht mehr alle MZs zu sammeln, sondern ein paar Schwerpunkte zu setzen. Dazu zählten die großen ES-Maschinen, RTs, IWL-Roller und Sonderfahrzeuge wie die Volkspolizei- und NVA-TS.
Mein besonderes Interesse galt aber immer dem MZ-Gespann, genauer der ES 250/2 mit Superelastic-Beiwagen.

Hardy Harald und Beate auf der TS

Mit zunehmendem Wissen konnte ich auch langsam mit Restau­ra­tionen von einigen dieser inzwischen zusammengetragenen und seltener werdenden Maschi­nen beginnen. Dabei musste ich alle Aktionen wie Ankauf, Ersatzteile und Reparaturen immer vom Taschengeld und Ferienjobs finanzieren. Doch ich bereute keine ausgegebene Mark (Euro) für meine bis heute zusammengetragenen Maschinen.
Meine Fahrzeuge, die auch im Straßenverkehr regelmäßig laufen, sind ein ES-250/2-Gespann, eine Volkspolizei-TS (Funkkrad) und eine ETS 250. Darüber hinaus besitze ich eine inzwischen fertig restaurierte, gespanntaugliche ES 300, den IWL-Berlin mit Campi-Anhänger, einen IWL-Pitty sowie verschiedene ES-, TS- und RT-Modelle.
In den letzten Jahren haben wir in der IG-IFA die nach und nach die Zahl der Orte und die Länge der Touren deutlich erhöhen können. Als herausragend muss man das Jahr 2002 bezeichnen, als Peter & Uta sowie Beate & ich nach Zschopau zum 80jährigen Jubiläum des Motorradbaus gefahren sind.

Kurvenjagt mit der Gespann Fahrkönnen pur!



Von diesem Vorhaben konnte uns auch das Hochwasser nicht abbringen. Beate & ich reisten mit dem Gespann dann noch weiter über Tschechien bis nach Bayern, streiften Baden-Württemberg, durchfuhren Hessen und Thüringen, erklommen den Harz von Süd nach Nord und kamen dann über die Lüneburger Heide nach etwa 2.500 km wieder in Güstrow an. Vor dieser Tour hatten wir noch mit der TS eine Rügen- und Darß-Rundtour gemacht sowie eine Fahrt nach Staßfurt, dann nach Braunschweig und zurück nach Hause unternommen.
Neben einer wunderbaren Vorpommern-Usedom-Tour in Frühjahr 2003 und Fahrten nach Lübeck und Hamburg ging es in der großen Sommerreise nach Schweden. Das Gespann war auch für die insgesamt 1.900-km-Reise bis nach Stockholm und zurück in acht Tagen ein sicherer Wegbegleiter. Die dort gewonnenen Eindrücke stellen die bisher eindrucksvollsten Erfahrungen dar. Ermöglicht hat sie und sie MZ!