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Urlaubsbericht Baltikum 2004
Das dies kein Urlaub werden würde, aus dem man Karten schrieb auf denen, Essen ist gut Wetter und Hotel klasse stand, war uns beiden wohl von Anfang an klar.
12.08.04, 14:00 Uhr: Endlich ging es auf die langersehnte Tour durchs Baltikum. Die Motorräder waren bepackt und startklar. Bei einem Kilometerstand von 36.915(Uta) und 50673 (Peter) starteten wir unsere erste Etappe nach Rostock zur Fähre.
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Das Wetter war blendend, eigentlich schon viel zu warm. Fast pünktlich legte die Fähre in Richtung Tallinn ab. Sorge hatten wir nur um unsere Motorräder und hofften auf eine ruhige See. Keiner des einweisenden Schiffspersonals sprach englisch und so konnten wir mit Mühe und Not herausbekommen, dass wir unsere Bikes mit ein paar Stricken und Klötzen zu sichern hatten. Eine lange Fährfahrt von ca. 23 Stunden stand uns bevor. Mit uns waren 2 weitere Biker und ein italienischer Vespafahrer mit an Bord. Schnell kam man ins Gespräch, schließlich musste man sich ja auch viel Zeit vertreiben. Nützliche Kontakte konnte man auch auf der Fähre herstellen, die einem wichtige Tipps und Hinweise der einheimischen Geflogenheiten zukommen ließen. Die Nacht auf den gebuchten Liegesesseln war nicht sehr angenehm, da sie nicht über den erhofften Komfort verfügten.
Über Nacht hatte sich das Wetter in Regen und Kälte gewandelt, was den Zeitvertreib an Bord sehr einschränkte. Schnell holten wir es nach unserer Uhren eine Stunde, auf estnische Zeit, vor zu stellen. So war die Zeit wenigstens ein bißchen verkürzt.
Gegen 18:00 Uhr liefen wir bei 16°C und Sonne in Tallinn ein. Die Einreise war schnell und unkompliziert. Schnell noch ein wenig Geld getauscht und auf ging es zur Jugendherberge, die wir schon via Internet gebucht hatten. Wie schon erwartet ging es über schlechte Strassen und durch heftigem Verkehr erst mal in die grobe Richtung. Dann erwies sich die Suche auch als recht schwierig, da sich die JH in einem sogenannten „Getto“ befand. Doch schließlich kamen wir doch ans Ziel. Ein zweckvolles aber karges Zimmer im Keller war unsere Bleibe für diese Nacht. Nach erst ca. 50 eigenen gefahrenen Kilometern waren wir schon in Tallinn.
Es blieb ein wenig Zeit die Gegend zu erkunden und ein Abendbrot bei McDonalds zu genießen. Wir beschlossen nach der kurzen Strecke die wir durch Tallinn zurückgelegt hatten, den Rat zu befolgen, die Stadt mit Bus und Bahn zu erkunden. Nach einem selbstgemachten Frühstück der Herbergsmutter (2 Schnitten mit Wurst und Käse, deutschem Joghurt und Kaffee) erfuhren wir was es heißt in Tallinn Bus zu fahren. Ohne Rücksicht ging es durch alle Schlaglöcher.
Die Altstadt ist sehr schön, viele kleine Gassen, alte Häuser und Kirchen, aber doch schon sehr Tourismus orientiert. Nachdem wir genug Geld für Souvenire, Postkarten und Essen ausgegeben hatten, ging es schnell zurück zur JH. Die Motorräder wurden wieder bepackt und Pärnu anvisiert. Die Straßen waren nun ganz OK und wie wir schnell feststellen mussten in den Städten am schlechtesten und das sollte auch den Rest der Reise so bleiben. Unser Plan sah es vor über den Fischerort Haapsaluu zu fahren. Hier entdecktem wir ein paar alte Dampflocks, die Peter begeistert unter die Lupe nahm.
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Noch ein wenig eingekauft, da wir campen wollten. Eigentlich dachten wir, wir könnten uns mit Dosensuppe über Wasser halten, doch wir konnten nirgends welche entdecken. So entschieden wir uns für Maggie Tütensuppe. Überhaupt erschloss sich auf unserer gesamten Reise nicht so recht die einheimische Produktpalette, immer wieder stolperten wir über deutsche Markennamen, zu Preisen, die sich nicht wesentlich von den unseren unterschieden.
Der vorgesehene Campingplatz in Pärnu, war trotz abseitiger Lage, schnell und ohne Probleme gefunden. Die Tütensuppe bereiteten wir auf unserem Gaskocher zu und genossen die Abendsonne am gleichnamigen Fluß. An diesem fanden gerade Kanu Wettkämpfe statt, was sehr zu unserer Belustigung. beitrug, da plötzlich, eigentlich wenige Leute, einen Höllen- lärm verbreiteten, indem sie ihre Favoriten anfeuerten. Die Sanitären Anlagen dieses Platzes waren leider nicht sehr sauber und ausreichend. Aus diesem Grund wurde am nächsten morgen ein Cafe aufgesucht. Die vergangene Nacht war furchtbar kalt und ich habe schrecklich gefroren. Auch darum war ich froh einen heißen Kakao zu bekommen. Erst gegen Mittag brachen wir auf. Entlang der Ostseeküste ging es in Richtung Riga. Das Wetter zog sich zu und wir konnten nicht einmal baden gehen. Zudem war wohl heute Tag X nach Freitag dem 13.. Gar nicht weit von Pärnu entfernt, gab Peter mir Zeichen, dass es wohl Probleme mit seiner Maschine gäbe. Gut das wir gerade auf eine kleine Küstenstrasse abgebogen waren, auf der außer uns keiner weiter anzutreffen war. Die Lichtmaschine machte Probleme. Die Lösung des Problems gestaltete sich recht schwierig. Ohne spezial Werkzeug, welches wir natürlich nicht mit hatten, war die Sache nicht sehr Erfolg versprechend. Meine Laune sank auf den Nullpunkt. Ich hatte wenig Lust unsere Reise schon jetzt zu beenden. Zum Glück habe ich aber einen sehr handwerklich begabten Freund, der es schaffte das Problem tatsächlich zu beheben, leider schuf er dabei ein neues, was aber erst mal nicht relevant war. Die MZ lief wieder. Kaum waren wir fertig fing es an zu regnen.
Auch diesmal war die Grenze zu Lettland schnell und unkompliziert passiert. An einem kleinen Imbiss direkt an der Ostsee hielten wir, da der Regen immer stärker wurde und auch der Hunger sich langsam einstellte. Bezahlen konnten wir unsere Schaschliks mit Euro, da wir noch keine Möglichkeit hatten, in die Landeswährung Lats zu tauschen. Anschließend zwängten wir uns in unsere Regenklamotten, denn Riga wartete. Kurz vor Riga fuhr Peter auf den Seitenstreifen, die MZ war aus. Das neu verursachte Problem, kein Strom mehr! Zum Glück sprang sie gleich beim ersten Versuch wieder an. Nun ging es ohne Licht und Blinker durch Riga, einer Stadt in der es nicht ein einziges Richtungshinweisschild gibt, was sich auch in den anderen Städten fortsetzte uns sich erst wieder in Polen änderte. An der nächstbesten Bank mussten wir erst mal Geld holen und Moment mal, den kennen wir doch, Lorenzo mit seiner Vespa. Der hielt auch prompt an. Kurze Reisenews ausgetauscht und die gemeinsame Suche nach der Touristeninfo ging weiter. Diese war vollkommen überfüllt und in der Zwischenzeit hatte sich das Wetter von Regen zu Sonne und sehr warm gewandelt. Dementsprechend schwitzen wir. Es war nur ein Campingplatz zu bekommen, da wir auch darauf achteten in der Nähe der Altstadt eine Unterkunft zu bekommen, damit wir zu Fuß in die Stadt kamen. Der Platz war sehr nett mit super Sanitären Anlagen (Container aus Kiel). Das Übel kam nächsten Morgen. Die MZ gab keinen Ton mehr von sich. Also musste ich mein ganzes Gepäck wieder abrödeln um Peter Starthilfe zu geben. Dann sprang sie auch an und wir fanden auf Anhieb eine Motorradwerkstatt, die die gerissene Windung löten konnte. Von da an gab es auch keine Probleme mehr. Endlich hatten wir Zeit Riga zu erkunden. Das Wetter war super und wir holten uns sogar einen Sonnenbrand. Außer ein paar netten Gebäuden konnte ich Rigas Altstadt nicht wirklich etwas abgewinnen. Erst gegen 15:00 Uhr kamen wir los. Für einen Abstecher in den Badeort Jurmala reichte die Zeit, aber leider nicht zum Baden.
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Aufgrund der ganzen Vorkommnisse kürzten wir die Route und fuhren gleich nach Liepaja. Diesmal führte uns der Weg durch kleine Dörfer und mal ein paar kurvigere Strecken. Ansonsten ging es nur Kilometerweit geradeaus. Die Landschaft war sehr schön, viel Natur mit kleinen Bächen. In Liepaja frischten wir unsere Vorräte auf, tankten voll und suchten abseits der Stadt eine Unterkunft. Durch Zufall entdeckten wir ein kleines Häuschen, direkt an der Ostsee. Ein Kaminzimmerchen war noch für uns frei. Gleich kamen die Töchter des Hauses und bezogen uns die Betten und kümmerten sich. Es war ein herrliches Fleckchen Erde. Das Frühstück war grandios. Mit Salat und Fischfrikadellen, Tee, Kaffee... alles was das Herz begehrte. Nur gab es in diesen Ländern keine Brötchen und Marmelade. Leider war das Wetter nicht mehr so berauschend und das geplante morgendliche Schwimmen in der Ostsee fiel aus.
An der Grenze zu Litauen wollte man nicht mal unsere Ausweise sehen. Gleich dahinter stand die Polizei und laserte. In keinem anderen Land begegneten wir so oft lasernden Polizisten wie hier. In Estland und Lettland stand zwar an fast jedem Ortsein- und Ausgangsschild Polizei, aber das wohl nur zur Abschreckung.
Klaipeda hatte in unseren Augen überhaupt nichts zu bieten. Da auch hier die Beschilderung fehlte, gestaltete sich die Suche dach dem richtigen Hafen für die Überfahrt auf die Kurische Nehrung recht schwierig. Die Straßen hier hatten es so richtig in sich, keine Gullydeckel auf den Gullys am Straßenrand und Löcher, da hätte man ganze Pferde verstecken können. Nach zwei Anläufen hatten wir das Terminal aber doch gefunden.
Einen Abend zuvor hatten wir in unserer Unterkunft zwei Deutsche kennen gelernt, die uns einen Tipp für die nächste Nacht gaben. In Juodkrante gibt es ein Hotel in dem unter dem Dach günstig Zimmer mieten kann. Wir versuchten unser Glück, leider waren wohl keine Zimmer frei. Aber eine Angestellte des Hotels hatte eine Wohnung in der es ein Doppelzimmer gab, so haben wir es zumindest verstanden, die Überraschung kam dann später. Wir verabredeten uns für später bei ihr in der Wohnung, da sie noch arbeiten mussten. Wir wollten ohnehin noch nach Nida, dem Hauptort der Nehrung. Dort gab es schicke Kurenhäuser und unser erstes Eis. Lange hielten wir uns hier aber nicht auf, da es sehr warm war. Aber bevor wir an den Strand gingen wollten wir noch einen Blick auf die russische Grenze werfen, wenn wir uns schon auf Grund der ganzen Einreiseformalitäten und dem damit verbundenen Zeitaufwand gegen eine Reise durch das Land entschieden haben.
Mit der Zeit bewölkte es sich aber zunehmend und als wir endlich am Strand saßen war es nicht mehr so nett. Zu dem war das Wasser sehr kalt und ich zog es im Gegensatz zu Peter vor an Land zu bleiben. Es wurde dann auch Zeit sich wieder in Richtung Joudkrante zu begeben und unsere Bleibe in Augenschein zu nehmen. Was sich uns da bot, war eine kleine Überraschung. Wir schliefen nämlich im Schlafzimmer der Familie, während diese im Wohnzimmer übernachtete. Es war sehr nett und Peter konnte sich ein wenig auf russisch verständigen, was mit Freude aufgenommen wurde.
Zurück in Klaipeda fanden wir den Weg in die richtige Richtung diesmal ohne Probleme. Zum Mittag erreichten wir Siauliai im Landesinneren. Nach einem ausgiebigem Essen schauten wir uns noch ein bisschen in der Einkaufstraße um, besser wir wurden angeschaut bzw. angestarrt. Aber wirklich jeder richtete seinen Blick auf uns. Was Motorradklamotten so anrichten und es war wirklich kein schönes Gefühl so angestarrt zu werden, obwohl wir es mir Humor ertrugen. Anschließend fuhren wir in Richtung Norden zum Berg der Kreuze. Einfach gigantisch, es vermag wohl niemand zu sagen wie viele Kreuze dort hängen. Über schon bestehende wurden einfach weitere gehängt, in vielen Fällen konnte man das unterste schon gar nicht mehr erkennen.
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Da uns aufgrund von Straßenbauarbeiten und Regen der Rückweg sehr unbequem erschien, beschlossen wir über kleinere Straßen und Schotterpisten einen anderen Weg zu versuchen. Gelang uns auch und wir fanden ohne Mühe den nach Paneveysz. Viel hatte der Ort nicht zu bieten, auch nicht an Unterkunftsmöglichkeiten. Da es schon den ganzen Tag ungemütlich und regnerisch war beschlossen wir uns den Luxus eines Hotels zu gönnen. Für ca. 60,00 € bekamen wir ein Doppelzimmer, das uns wie eine Luxussuite vorkam. Ein großes Doppelbett, eine sauberes, mit vielen Extras ausgestattetes Bad und deutsches Fernsehen. Erst mal packten wir unseren Gaskocher aus, suchten uns eine Stelle ohne Rauchmelder und bereiteten die Suppe zu. Dann wurde ausgiebig das Fernsehprogramm genutzt. Nach einer langen Nacht wartete ein tolles 2 Gänge Frühstück auf uns. Brot, Wurst, Käse, Marmelade und Salat. Als wir schon ziemlich satt waren brachte man uns noch zwei Spiegeleier, endlich mal ein Ei.
Der geographische Mittelpunkt Europas, in der Nähe von Vilnius, tja, außer uns interessierte das wohl niemanden, denn wir waren ganz alleine dort. Viel zu gucken gibt’s auch nicht, aber doch so viele mögliche Punkte, dass wir nicht wirklich wussten wo genau denn jetzt der Mittelpunkt war. Das Wetter war hervorragend geworden und bei der Besichtigung der Hauptstadt wurde uns ganz schön heiß. Wir brauchten noch ein Souvenir, aber genauso wenig wie man in Litauen englisch sprach, gab es hier Souvenirläden. Doch mit Hilfe der Touristeninfo konnten wir einen ausfindig machen. Im ganzen ist Litauen touristisch noch nicht so sehr erschlossen,. wie Estland und Lettland.
Unsere letzte Nacht in diesem Land wollten wir Nahe der Grenze zu Polen in Birstonas verbringen. Hier fanden aber gerade viele Konferenzen statt und meine Hoffnungen auf ein Zimmer schwanden schon dahin, doch im Sanatorium war noch etwas frei. Auch diesmal fragten wir, wie eigentlich in jeden Ort nach einem bewachten Parkplatz, doch auch diesmal nutzen wir ihn nicht, was uns fast zum Verhängnis geworden wäre. Wir erkundeten die schöne Gegend und nutzen das warme Wetter. Nach einer ruhigen Nacht kam das böse erwachen. Die Motorräder, die auf einem Parkplatz vor dem Sanatorium standen waren halb abgedeckt. Ich ging sofort hinunter um nach dem rechten zu schauen. Als ich allerdings mein Schloss aufschließen wollte musste ich feststellen, dass es nicht mehr da war. Peters hing auch nur noch am seidenem Faden. Ansonsten schien aber alles in Ordnung. Welch ein Glück, das wir nur dieses eine Mal wenigstens beide Bikes an den Vorderrädern zusammengeschlossen hatten. Das Frühstück wollte uns beiden nicht so recht schmecken und wir sahen nur zu das wir dort wegkamen. Nur für einen Tankstopp hielten wir kurz im Nachbarort und dann erst wieder in Polen.
Wir mussten erst mal eine Straßenkarte kaufen, denn mit dem Material des ADAC kamen wir nicht weit. In allen anderen Ländern reichte das auf der Reisemesse in HH ergaunerte Material. In Polen war der Verkehr noch chaotischer als im Baltikum und wir waren froh als wir endlich auf kleine Nebenstraßen abbiegen konnten. Lötzen war dann schnell erreicht und die Uhr wurde auch wieder eine Stunde zurückgestellt, so das wir viel Zeit hatten. Die Touristeninfo vermittelte uns eine private Unterkunft, wo wir unsere Mopeds sogar in der Garage parken konnten. Nach der letzten Nacht beruhigte es ungemein. Wir hatten es zwar endlich geschafft ein neues Schloss zu bekommen, aber sicher ist sicher. Hier konnte man sich auf deutsch verständigen. Es zog uns ans Wasser, aber baden war dann doch nicht drin, da uns die Badestelle zu dreckig war. Schon um 20:00 Uhr waren wir so müde das wir ohne weiteres einschliefen und in Polen haben wir das auch durchgezogen, die eine Stunde hatten wir über.
Am nächsten Tag besichtigten wir die Wolfsschanze. Wahnsinn was der Mann da an Beton in den Wald gekarrt hat, aber eine sehr schöne Gegend hat er sich ausgesucht, kann man nicht anders sagen. Auch hier brauchten wir nicht so viel Zeit wie eingeplant und schafften einige Kilometer und entdeckten durch Zufall eine Wahlfahrtkirche. Viele Menschen zog es an diesen Ort, das ganze Dorf lebte im Grunde davon. An einem See wurde die obligatorische Tütensuppe erwärmt. Unser Tagesziel Allenstein war bald erreicht und uns war mal wieder nach campen. Da die Touristeninfo schon geschlossen hatte suchten wir uns auf der aushängenden Karte einen Platz am See aus. Der Weg dorthin war recht sandig und auf meinem Bike sehr wackelig, aber wir wurden gut entschädigt. Direkt am See, ein kleiner privater Platz, mit wenig Kundschaft. Der See war wunderschön warm und endlich konnte ich auch mal ins Wasser. Die Zeit war ausreichend um noch ein wenig in der Sonne zu liegen. Zum Abend zog es uns in die Innenstadt, um uns ein wenig umzuschauen und zu speisen. Es fanden gerade russische Theaterspiele statt, Don Quichotte. Ziemlich lustige Verkleidungen!
Nachts regnete es mal wieder, aber zum Morgen wurde es wieder schöner und wir konnten uns in Richtung Danzig auf den Weg machen. Gleich auf den ersten Blick gefiel mir die Stadt. Allerdings war sie auch ziemlich teuer. Erst schlenderten wir ein wenig durch die Gegend, um uns dann aber erst mal eine Unterkunft zu besorgen. Wir dachten da so an JH, wegen des Preises, aber der hat uns dann ganz schön vom Sockel gehauen. 60,00 € für ein lumpiges Zimmer, zwar in direkter Nähe zur Altstadt, aber trotzdem...! Aus Schaden wird man klug und wir stellten die Motorräder auf einem bewachten Parkplatz ab. Anlässlich des letzten Tages des St. Dominik Festes war ziemlich viel los. Überall fliegende Händler und Stände. Die Geschäfte hatten geöffnet und man nutze die Gelegenheit. Wir entschlossen uns zu einer Turmbesteigung. 400 Stufen, und wer schon mal auf Kirchtürmen war weiß, dass die Treppen nicht die tollsten sind und das ganze dann noch ohne Treppengeländer. Der Ausblick war es aber wirklich wert. Nur runter war der Weg nicht wirklich besser.
In den „teueren“ Betten schlief es sich auch nicht viel besser als anderswo, zudem wurden noch die Jahrmarktattraktionen über Nacht abgebaut.
Entlang der Ostseeküste ging es zur größten Wanderdüne nach Leba. Was ein Erlebnis. Peter hatte Busse entdeckt die zur Düne fuhren. Wenn wir schon mal hier sind, müssen wir das Ding auch mal sehen. Also in den Bus, der allerdings fuhr nur bis in den nächsten Ort Rabka, hätten wir auch selber fahren können. Mit Hand und Fuß, denn die Deutschkenntnisse ließen hier abrupt nach, erklärte man uns wir müssten nur geradeaus gehen und da wäre es dann. Also los, nachdem wir noch den Eintritt für den Nationalpark gezahlt hatten wanderten wir los. Gewundert haben wir uns schon über die ganzen Pferdekutschen und Elektrobusse, aber erst mal zu Fuß versuchen. Nach Kurzer Zeit kam ein Hinweisschild: Düne 5,5 km! Na toll, aber für die Fortbewegungsmittel war es schon zu spät. Tapfer sind wir die Strecke zu Fuß in unseren Motorradklamotten gelaufen. Alles nur für einen Haufen Sand! War ganz schön weit und für den Rückweg stand fest, nicht zu Fuß! Aber der Haufen war sehr beeindruckend, hätte man nicht die Ostsee gesehen, man hätte denken können man wäre in der Wüste. Zurück ging alles schneller und einfacher.
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Rowy sollte heute unser Nachlager werden. Hier kannten wir uns ja schon aus, da wir zwei Jahre zuvor schon mal hier Urlaub machten. Da Danzig ziemlich viel Geld verschlungen hatte zelteten wir. Zum Baden war es mal wieder zu kalt.
In zwei Tagen sind wir wieder in Güstrow, ich freute mich schon, denn ich hatte langsam die Nase voll, jede Nacht ´ne Unterkunft zu suchen. Nur noch eine Übernachtung in Dziwnowek, aber auch hier war es mal wieder zu kalt zum Baden. Zudem zog auch noch ein Gewitter auf und spät abends fing es an zu schütten wie aus Eimern. Wir hatten schon bedenken, dass das Zelt eventuell nicht dicht halten würde, aber die Sorgen waren unbegründet. Unbeschadet überstanden wir auch die letzte Nacht. Über Stettin ging es in Richtung Deutschland. Kurz vor der Grenze wurden noch die aufgetragenen Einkäufe erledigt, günstig vollgetankt und die letzten Zloty bei McDonalds investiert. Deutschland begrüßte uns mit Regen und heftigem Wind. Und bei einem Kilometerstand von 39.755 bzw. 53591 erreichten wir unseren Startpunkt.
Fazit: 2.840 km (bei Peter 100 km mehr, wo er die gefahren ist weiß ich nicht!) begleiteten uns unbekannte Landschaften und Leute, die uns aber mit offenen Armen und herzlich Willkommen hießen. Wir kommen bestimmt wieder, aber dann mit viel mehr Zeit, denn die war sehr knapp. Viele neue positive Eindrücke konnten wir gewinnen. Ein Urlaub von dem ich lange zerren werde und zu dem ich jedem nur raten kann.
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